„Der Weg ist das Ziel“, so sagt man. Auf der Hiwweltour Stadecker Warte sind es die Rastplätze, die sowohl Ausblicke wie Einblicke in Rheinhessen bieten. Jeder Rastplatz ist ein Zwischenziel der Route und ein kurzes Innehalten und Genießen wert.
1. Tradition und Geschichte: Alter Friedhof
Nach dem Start der Hiwweltour lässt der erste Rastplatz nicht allzu lange auf sich warten. Dieser ist auch gleich eine besondere Rast. Am Fuße der Weinberge kann man auf die bevorstehende Route blicken. Hier bietet sich die Möglichkeit, in die Vergangenheit und in die Geschichte zurückzublicken. Denn dieser Rastplatz liegt neben dem ehemaligen Friedhof von Hedesheim. Dieser war einer der ersten Begräbnisstätten in Rhein-hessen. Der Rastplatz bietet noch mehr Tradition. Der Tisch und die Bänke sind aus dem für Rheinhessen typischen Sandstein, kombiniert mit Holz.
2. Im Schatten der Walnuss: Rastplatz auf dem Ermel
Nach einem Abschnitt, vorbei an Pferdekoppeln und durch Wälder, liegt im Schatten eines großen Walnussbaums der Rastplatz auf dem Ermel. Die ersten Anstiege machen sich hier bezahlt, denn es bietet sich nun der Ausblick über auf die Weinberge. Während einer kleinen Stärkungspause kann man den Blick in die akkurat gepflanzten Reihen der Wingerte schweifen lassen.
3. Rasten mit Aussicht
Der neueste Rastplatz auf der Hiwweltour Stadecker Warte liegt kurz vor einem kleinen Waldstück. Wie an jedem der Plätze findet sich auch hier neben Sitzgelegenheiten die Möglichkeit, die Vesper auszupacken und das typische „Weck, Worscht un‘ Woi“ zu genießen. Schon bald werden an dieser Rast direkt neben dem Tisch kleine Trauben wachsen. Bereits jetzt kann man die Aussicht auf Weinberge, Felder und Weingüter bis hinauf auf den gegenüberliegenden Hiwwel genießen.
4. Ein Dach über‘m Kopf: Wingertshaus Schindegaul
Mitten in den Weinbergen zwischen Reben und Trauben befindet sich die nächste Rast, das Wingertshaus Schindegaul. Sollten Wingertshäuser ursprünglich den Winzern Schutz gewähren, so erfüllen sie diese Aufgabe heute immer noch für die Wanderer. In der kleinen Hütte ist ausreichend Platz mit Sitzmöglichkeiten. Auf den Bänken liegen sogar kleine Kissen. So kann es auch bei Regen gemütlich werden. Ob gegen Sonne oder Nässe, das Wingertshaus bietet jedem Wanderer Schutz und eröffnet dabei die Aussicht auf die endlos scheinenden Reben.
5. Ein Platz an der Tafel: Tisch des Weins
Der Tisch des Weines ist typischerweise eine lange Tafel, an der verschiedene Wandergruppen zusammenkommen und gemeinsam bei „Weck, Worscht un‘ Woi“ rasten können
Während der Stärkung können Wanderer hier die Sicht in die Weinberge genießen. Ganz in der Nähe bietet das Kalksandstein-Bodenprofil Einblicke in den Weinanbau.
6. Zu Gast beim Namensgeber: Stadecker Warte
Bereits von Weitem ist der Namensgeber dieser Hiwweltour zu sehen. Die Stadecker Warte bietet einen schönen Rastplatz im Schatten des Turmes. Dank neu angepflanzter Blühstreifen genießt man hier einen Rundumblick ins Blumenmeer. Nicht nur wegen der Stadecker Warte selbst ist diese Rast ein geschichtsträchtiger Ort. Bei Arbeiten im Wingert wurden hier Fundstücke einer großen vorgeschichtlichen Siedlung entdeckt.
7. Umgeben von Wein: Pilgerrast
Der nächste Halt, die Pilgerrast, hat keinen geschichtlichen Hintergrund und dennoch hat er eine Bedeutung, die mit Geschichten zu tun hat. Denn an diesem Platz erinnern die ortsansässigen Winzer mit Jakobsmuscheln an ihre gemeinsamen Wanderungen auf dem Jakobsweg.
Für Hiwwelwanderer bietet sich die Möglichkeit einer Pause zwischen Weinreben und unter einer mit Wein bewachsenen Pergola. Wer hier nicht nur die Aussicht, die Ruhe und den Wein genießen will, der erfährt im zweiten Bodenprofil der Route etwas über den Tonmergelboden. Nur ein paar Schritte von der Pergola entfernt, liegt der kleine Weingarten. Umgeben von Blumen und Weinreben bietet eine steinerne Sitzgruppe ebenfalls einen schönen Platz für eine Rast.
8. Wein-Panorama: Pavillon
Der Pavillon auf unserem nächsten Rastplatz ist eine wahre Spielwiese der Entspannung. Hier hat man die freie Wahl. Auf den Bänken des Pavillons kann man mit hochgelegten Beinen, im Schutz vor Sonne oder Regen, den Panoramablick in die scheinbar endlosen Weiten der Reben oder auf das angrenzende Naturschutzgebiet genießen. Die Bänke bieten gleichzeitig einen guten Platz für ein Picknick.
Wunderbar entspannen lässt es sich auch auf den Wanderliegen. Mit dem Blick ins Tal und über das Rebenmeer kann man hier kurz die Füße hochlegen und die Seele baumeln lassen.
9. Sitzen im Blumenmeer
Einige Hundert Meter vor der nächsten Rast kann man die Bienen schon summen hören. Bei den letzten Schritten wird man von Schmetterlingen zum Rastplatz im Blumenmeer begleitet. Neben kleinerer Blütenpracht wächst hier ein großer Sommerflieder, dessen lila Blüten wunderbar zum angrenzenden Orange des Sanddorns passen. Unweit der Blumen lädt ein Tisch mit Bänken zum Rasten ein. Nah genug, um mit geschlossenen Augen nur noch das Summen der Bienen zu hören und den Duft des Flieders zu genießen.
10. Blick übers Wasser: Weiher
Jeder Rastplatz auf der Route ist einzigartig und entführt in eine andere Facette von Rheinhessen. So bietet auch die letzte Rast der Tour eine echte Besonderheit. Kurz bevor die Hiwweltour endet und zurück nach Stadecken führt, wartet eine kleine Wohlfühloase am Weiher. Hier kann man dem Plätschern des Wassers, dem Zwitschern der Vögel und dem Quaken der Frösche lauschen, während man die grüne Wiese und die bunte Blumenpracht bewundert. Eine kleine Erholung bevor man den Endspurt der Tour beginnt.
Die Hiwweltour Stadecker Warte und damit auch ihre Rastplätze werden ehrenamtlich betreut und gepflegt. Die vier freiwilligen Helfer nennen sich selbst „die Hiwwels“. Sie sorgen dafür, dass die Rastplätze sauber, in Ordnung und schön bepflanzt sind. So berichtete es uns Herr Beck vom Weingut Beck, Hedesheimer-Hof. Er ist Wegepate der Hiwweltour und einer der vier „Hiwwels“.
Alle Rastplätze auf der Hiwweltour haben ihren eigenen Charme und laden zum Verweilen ein. Wahrscheinlich werdet Ihr auf der ca. 10 km langen Tour nicht an jedem rasten. Dennoch lohnt es sich, die verschiedenen Aussichten zu genießen und dabei seinen persönlichen Lieblingsplatz zu finden.
Eine Antwort
Wir sind gestern bei schönen Herbstwetter diese Tour gelaufen und es hat uns sehr viel Spaß gemacht. Es ist ein sehr schöner Wanderweg, man geht durch unterschiedliche Landschaften (kleine Wälder, Wiesen, Weinberge, Pferdekoppeln) und trifft auf sehr schön gelegene und abwechslungsreich gestaltete Rastplätze mit (meistens) schöner Fernsicht. Der Weg ist auch sehr gut ausgeschildert. Vorschlag (an die Winzer) zur Optimierung: An den oder einigen Rastplätzen einen Weinkühlschrank zur Selbstbedienung platzieren.