Hinter den Kulissen: Das romantische Da Capo Festival in Alzey

Inhaltsverzeichnis

Genau dort habe ich mich mit Anke Rebholz und Oliver Weber getroffen. Die ehemalige langjährige Projektleiterin und der erfahrene Veranstaltungstechniker haben mir von dem romantischen Ambiente des Schlosshofes und den vielen Besonderheiten des rheinhessischen Festivals erzählt.

Kultur und Lebensfreude im Schloss

Der Weg zum Alzeyer Schloss führt mich über den belebten Rossmarkt in die Schlossgasse und durch ein altes Stadttor. Ich blicke auf das prächtige Gebäude, das wiederum auf eine wechselvolle Geschichte von Residenz, Krieg, Zerstörung und Wiederaufbau blickt. Durch ein schmales Tor betrete ich das Gemäuer und befinde mich wenige Schritte später auf der einladenden Grünfläche im Innenhof wieder. Hier bin ich mit Anke Rebholz und Oliver Weber verabredet. Sie war viele Jahre Leiterin des Fachbereiches Bürgerdienste der Stadtverwaltung Alzey, er ist Veranstaltungstechniker. Beide verbindet die Leidenschaft für ein gemeinsames Projekt: das Da Capo Festival.

Seit über 20 Jahren öffnet das Schloss jeden Sommer seine Tore für Künstler und Besucher. Und fast genauso lange waren die beiden fester Teil des Veranstaltungsteams. „Wir gehören zum alten Eisen“, schmunzelt Oliver Weber. „Und es hat vom ersten Tag an richtig viel Spaß gemacht“, ergänzt Anke Rebholz. Da Capo sei Lebensfreude pur und „das absolute kulturelle Highlight im Veranstaltungskalender der Stadt Alzey“. Unter freiem Himmel genießt das Publikum ein abwechslungsreiches, viertägiges Kulturprogramm sowie köstliches Catering samt Rheinhessenwein. „Dieses Rundum-Wunderbarpaket ist besonders toll“, schwärmt die ehemalige Projektleiterin.

Große Stars und große Gefühle

Das Da Capo Festival folgt seit vielen Jahren dem gleichen Schema, um für möglichst viele Gäste attraktive Programmpunkte zu bieten. Der Donnerstag beginnt mit Comedy, freitags und samstags wird Rock- oder Popmusik gespielt und am Sonntag traditionell Klassik dargeboten. „Es hat sich herauskristallisiert, dass diese Bandbreite richtig gut ankommt“, erklärt Anke Rebholz. Immer wieder kämen Impulse direkt von den Bürgern der Stadt – genauso wie ungläubige Nachfragen, wenn sich tatsächlich Weltstars ankündigten. „Wir schauen darauf, dass unsere Gäste mit dem Programm zufrieden sind und freuen uns, wenn dann auch das eine oder andere dabei ist, was uns persönlich besonders gut gefällt.“

Da Capo Alzey Bühne

Ich frage, was das sei, und Oliver Weber stellt fest, dass er „berufsbedingt sehr flexibel“ ist. Solange die Musik Luft zum Atmen habe und nicht zu elektronisch sei, könne er mit allem gut leben. Der Musikgeschmack von Anke Rebholz ist mit Rock-und Popmusik schon konkreter. Im Rahmen des Da Capo Festivals schwärmt sie zudem ausdrücklich von den Klassikkonzerten: „Diese Präzision und gleichzeitig das Gefühlvolle – das kommt in diesem Ambiente ganz hervorragend zum Tragen. Und das genieße ich dann besonders!“

Zwischen Amtsgericht und Mädcheninternat

Apropos Ambiente … Auf meine Frage hin, was das Da Capo Festival im Vergleich zu anderen Open-Air-Festivals so besonders mache, sind sich beide sofort einig: die Kulisse. „Wir sind hier in einem wunderschönen romantischen Schlosshof“, sagt Anke Rebholz, „und außerdem im Hoheitsbereich des Amtsgerichts der Stadt Alzey“. Das sei wirklich schon sehr speziell. Tatsächlich beherbergt das Alzeyer Schloss sowohl das Gericht auf der einen als auch ein Mädcheninternat auf der anderen Seite. „Diesen Umstand finden auch unsere Künstler spannend und bauen das manchmal in die Bühnenshow ein.“

Für Oliver Weber ist dieses Ambiente ebenfalls einmalig, wenngleich ihn das Schloss vor so manche logistische Herausforderung stellt. Wegen der engen Zufahrten in das historische Gemäuer könne das für Bühnentechnik, Beleuchtung und Tontechnik notwendige Equipment nur äußerst kleinteilig transportiert werden. Zudem sei die Akustik anders, als bei anderen Open-Air-Festivals. „Und wo gibt es schon eine Bühne, vor der mittig ein Baum steht?“, lacht der Veranstaltungstechniker. Dank der langjährigen Erfahrung des Da Capo Teams lassen sich diese Herausforderungen aber alle routiniert meistern.

Klein und fein – und live

Während wir über besagtes Team sprechen, betonen beide die persönliche Atmosphäre der Veranstaltung. „Da Capo ist klein und fein“, sagt Anke Rebholz und Oliver Weber pflichtet ihr bei: „Es ist ein kleines, schnuckeliges Festival.“ Das fange bei der Organisation hinter den Kulissen an, setze sich über die Künstlerbetreuung fort und ende bei der unmittelbaren Nähe zwischen Publikum und Star. „Es ist einfach schön, jedes Jahr wieder hierherzukommen. Diese Gemeinschaft macht das Festival aus“, resümiert der technische Leiter und Anke Rebholz nickt eifrig: „Auch den Künstlern gefällt es hier richtig gut, gerade weil alles so familiär ist.“

Wenn Anke Rebholz die Jahre Revue passieren lasse, seien es immer einzelne Momente, Begegnungen und Gespräche mit ihnen, die besonders in Erinnerung blieben. So erinnert sie sich an den lustigen Samu Haber von Sunrise Avenue oder den total lockeren Bülent Ceylan. Und an den wunderschönen Auftritt der Violinistin Tamaki Kawakubo: „Es herrschte absolute Stille und wunderschönes Spiel. Und dann hat ein Mädchen aus dem Internat mit Wonne einen Rollladen herunterkrachen lassen.“ Obwohl die Künstlerin absolut professionell reagiert habe, konnte sich das Publikum das Lachen nicht verkneifen. „Nun ja, das ist halt live …“ Inzwischen findet das Da Capo Festival übrigens immer am vorletzten Wochenende der Sommerferien in Rheinland-Pfalz statt. Man muss das Schicksal ja nicht herausfordern!

Euer Besuch des Da Capo Festivals in Alzey

Die spannenden Erzählungen von Anke Rebholz und Oliver Weber haben Lust auf Comedy oder Musik in romantischer Schlosshofatmosphäre geweckt? Perfekt! Stöbert gerne durch das aktuelle Programm und sichert Euch das passende Ticket.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Verfasst von:

Als externe Autorin für den Rheinhessen-Blog nehme ich Euch gerne mit auf meine Entdeckungstouren durch Rheinhessen. Mit Kamera und Notizbuch immer im Gepäck, erkunde ich die Region der tausend Hiwwel, lerne die Vielfalt des Weins kennen und treffe gastfreundliche Rheinhessen.

Unser Angebot

Ähnliche Beiträge ansehen

Melde dich für unseren Newsletter an