Der Selztal-Radweg zwischen Alzey und Ingelheim eignet sich gut für einen Tagesausflug im Herbst. Auf den rund 55km gibt es jede Menge Gelegenheiten für einen Zwischenstopp und am Ende ist die Fahrradtasche prall gefüllt mit Leckereien, denn es ist Erntezeit.
Etwa auf halber Strecke zwischen Köngernheim und Hahnheim liegt Jordan’s Untermühle (E-Bike-Ladestation). Das Hotel mit Restaurant in historischem Fachwerk-Ambiente hat eine schöne Außenterrasse. Bei gutem Wetter kann man dementsprechend eine entspannte Pause bei Kaffee und Kuchen einlegen.
Für Nieder-Olm sollte man eigentlich mehr Zeit einplanen, wie auch für Alzey und Ingelheim. Rund um die Pfarrkirche St. Georg und das historische Rathaus gibt es verschiedene Einkehrmöglichkeiten. Das Café Lille Hus Nolm, die Nieder-Olmer Weinstube und das Eiscafé Piccin gehören beispielsweise dazu. Für E-Bikes gibt es eine weitere Ladestation am Marktplatz. In Nieder-Olm hat man übrigens schon mehr als die Hälfte der Radstrecke auf dem Selztal-Radweg geschafft.
Nach Nieder-Olm biegt der Radweg nach Westen ab und führt an saftigen Woogwiesen und der Selz entlang bis nach Stadecken-Elsheim. Die gemütliche rheinhessische Gemeinde hat mit den Weingütern Harth und Beck, sowie der Gutsschänke Mengel-Eppelmann, einige Möglichkeiten für einen Stopp. Ein weiterer Tipp: das Selbstbedienungsregal mit Leckereien vor dem Weingut in der Nähe der Elftausend-Mägde-Mühle neben dem gleichnamigen Turm der Ruine eines befestigten Torhauses. Pralle Kürbisse in allen Farben, üppige Zucchini und edle Rebsorten finden sich in dem gut gefüllten Regal. Da heißt es Einkaufen, in der Radtasche verstauen und weiter rollt das Bike in Richtung Ziel.
Die Gutsschänke Bacchushof lässt man anschließend auf der Fahrt rechts liegen und folgt dem Radweg bis nach Schwabenheim an der Selz. Das Restaurant Pfaffenhofen mit Hotel befindet sich direkt am Weg. Am Margaretenhof mit der schönen Außenterrasse gibt es eine weitere E-Bike-Ladestation. Kurz vor Ingelheim kann man in Großwinternheim noch einen Abstecher und kleinen Umweg einbauen: Das Weingut Merl hat mit der Vinothek und dem Hofladen eine breite Palette an verschiedenen rheinhessischen Weinen und Likören im Angebot.
Der Selztal-Radweg ist am Bahnhof aber noch nicht zu Ende, denn er verläuft weiter durch die flache Ebene bis zum Rhein, in direkter Nähe zur Selzmündung. Dort verkehrt auch die Fähre nach Oestrich-Winkel im Rheingau. Nicht weit davon entfernt gibt es einen Picknickplatz. Den letzten Teil der Etappe empfehle ich jedem, der auf dieser Tagesfahrt noch den Rhein sehen möchte. Ein schöner Abschluss der Tour.
Man kann den Radweg in beide Richtungen fahren, dementsprechend auch den Rhein als Startpunkt wählen und dann bis nach Alzey radeln. In Richtung Alzey – Ingelheim verläuft der Radweg insgesamt tendenziell eher abwärts, wobei die Höhenunterschiede (höchster Punkt: 200 hm, niedrigster Punkt: 80 hm) insgesamt moderat sind. Für den Rückweg, unabhängig davon in welcher Richtung man die Tour fährt, bietet sich die Regionalbahn mit den Bahnhöfen in Ingelheim und Alzey an (https://www.rnn.info/).
4 Antworten
Sehr schöner Bericht, der natürlich nur einen kleinen Teil des Selztals zeigen kann. Am besten mehr Zeit und damit eine Übernachtung einplanen. Die Möglichkeiten wurden ja erwähnt und auch in Stadecken gibt es mit „Das Höfchen“ (https://dashoefchen.de/) eine nette Gelegenheit.
Vielen Dank, Axel, für dein Feedback und den Tipp. Das stimmt, da gibt es noch jede Menge mehr zu entdecken im Selztal. Viele Grüße, Heiko
Hi Heiko,
sehr schön geschrieben, wie ist die Radstrecke an sich? Also eher flach oder hoch-runter, starke Steigungen? Bist du mit Navi gefahren oder war der Weg gut ausgeschildert?
Danke schon mal und Gruß, Karin
Hallo Karin, insgesamt sind das rund 300 Höhenmeter und ich empfehle die Richtung Alzey > Ingelheim, dann geht es mehr abwärts als in umgekehrter Richtung. Die Strecke ist gut ausgeschildert, trotzdem hatte ich mir die Tour vorher auf Outdooractive gespeichert. Viele Grüße, Heiko