Der Erlebnispfad Binger Wald – eine Wanderung für alle Sinne

Inhaltsverzeichnis

Den wunderschön gelegenen Erlebnispfad Binger Wald erreicht man mit dem Auto von Waldalgesheim und Bingen-Bingerbrück aus über zwei gut ausgebaute, asphaltierte Zubringerstraßen. Parkmöglichkeiten befinden sich am Forsthaus Heiligkreuz und am Bodmannstein (an der K29 / Weiler bei Bingen), von wo aus man direkt auf den rund 4,5 km langen Rundweg der beliebten Familien-Wanderstrecke gelangt.  An beiden Einstiegspunkten befinden sich große Informationstafeln, die einen guten Überblick über die insgesamt 44 Erlebnisstationen und die Highlights auf dem gesamten Wanderweg geben.

Hinweistafel mit allen Stationen des Rundwegs

Idyllische Wanderung mit Hund: Start am Forsthaus Heiligkreuz bei schönem Wetter

Unsere Wanderung starten wir mit Hund bei schönem Wetter am idyllisch gelegenen und gut besuchten Forsthaus Heiligkreuz – einem der drei Forsthäuser in den Forstrevieren Lauschhütte, Jägerhaus und Heiligkreuz. Die kleinen Wirtsstuben, die ehemals von den Försterfrauen geführt wurden, haben sich im Laufe der Zeit zu beliebten Waldgaststätten und Restaurants mit schönem Ambiente entwickelt. Aber bevor es eine Vesper gibt, machen wir uns zunächst zur Wanderung auf.

Auf dem Rundweg angelangt, finden wir liebevoll gestaltete Infotafeln zu allen Erlebnisstationen, die Kindern und Erwachsenen viel Wissenswertes über die verschiedenen Baumarten, deren Bewohner und die Geschichte des Binger Walds verraten. Die „Binger Waldmaus und ihre Freunde“ weisen den Weg durch den Wald und geben an jeder Station Hinweise zum aktiven Erleben in der Natur. An den lila markierten Highlights können die kleinen und großen Besucher auf dem Erlebnispfad selbst aktiv werden und mit allen Sinnen in die Welt des Waldes eintauchen.

Hinweistafel mit Binger Waldmaus

Einzigartige Sinneserfahrung auf dem Wanderweg: Entdecke den ‚Sinnespfad‘ und den ‚Summstein‘

Gleich zu Beginn unserer Wanderung kommen wir am sogenannten „Sinnespfad“ vorbei. Hier kann man barfuß oder mit geschlossenen Augen erkunden, wie sich verschiedene Untergrundarten, wie zum Beispiel Rindenmulch, Sand, Kieselsteine, Steinplatten und Hölzer anfühlen.

Am „Summstein“ geht es mit dem Kopf durch die Wand oder besser in den Stein: Steckt man den Kopf in eine seiner Öffnungen und summt mit geschlossenem Mund, bringt das den Stein in Schwingung. Der Ton wird dadurch verstärkt und man kann die Vibration des Tons am eigenen Körper spüren.

Unterwegs im Binger Wald

Entdecke spannende Stationen im Wald: Waldxylophon, Kinder-Hochsitz und Weitsprung für Abenteuerlustige!

Nur wenige hundert Metern weiter, stoßen wir auf die Station „Waldxylophon“. Je nach den Holzarten der verschiedenen Bäume, dem Durchmesser und der Länge der Holzstücke klingen die Töne an den Waldinstrumenten ganz unterschiedlich.  

Besonders bei den Kids ist der „Kinder-Hochsitz“ sehr beliebt. Mit einem Blick von oben können sie die verschiedenen Farben und Formen des Waldes in spielerischer Weise erkunden.  Hier lohnt es sich, ein Fernglas mitzunehmen, um sich Pflanzen, Bäume und Tiere aus der Ferne etwas genauer anzusehen.

Auch der „Weitsprung“, die nächste Station auf dem Rundweg, kommt bei Kindern gut an. Genau wie die Tiere des Waldes, die in ihrem natürlichen Lebensraum laufen, graben, klettern und springen, können sie anhand der Markierungen an den Hinweistafeln prüfen, ob sie genau so weit springen können wie Hasen, Rehe oder Eichhörnchen.

Entdecke Natur und Geschichte: Von Reiterhof bis zur Villa Rustica – ein Erlebnis auf dem Rundweg

Weiter geht`s durch die herrliche Natur, vorbei an einem Reiterhof, der sich ganz in der Nähe des „Parkplatzes Bodmannstein“, an einer hoch gelegenen Stelle des Rundwegs befindet. Von hier aus ist es auch nicht weit zur „Steckeschlääfer-Klamm“, die sich zwar nicht direkt auf dem Erlebnispfad befindet, aber auf jeden Fall einen Besuch wert ist. Den knapp ein Kilometer langen Weg in der Klamm zieren handgeschnitzte Waldgeistergesichter des Holzbildhauers Franz Kellermeier.

Zurück auf dem Rundweg, gelangen wir nach einem kurzen Fußweg zur „Villa Rustica“. An dieser Station befand sich vor rund 2.000 Jahren ein römischer Gutshof. Der Bauernhof und seine umliegenden Wohn- und Wirtschaftsgebäude lagen ganz in der Nähe der Fernstraße Via Ausonius, die die beiden Römerstädte Mainz und Trier miteinander verband. Während einer Grabungskampagne in den Jahren 1999 bis 2004 wurden hier die Reste des zentral gelegenen Hauptgebäudes ausgegraben. Im Zuge dessen wurden auch die Grundmauern des repräsentativen Herrenhauses, die sich heute unter einem Schutzdach befinden, freigelegt.

Auf dem sich anschließenden „Waldsteg“ sieht die Landschaft nun plötzlich ganz anders aus. Im Schutze entwurzelter Bäume blühen bunte Kräuter und Sträucherarten.  Mit der Zeit werden sie von langlebigen Baumarten überwachsen und es wird ein neuer Wald entstehen.

Sehenswert ist auch die auf dem Kopf stehende „Baumwurzel“. Sie macht sichtbar, was bei einem Baum normalerweise nicht zu sehen ist: Das unterirdische Wurzelwerk, das von der jeweiligen Baumart und der Beschaffenheit des Bodens abhängig ist, kann durchaus so groß werden wie die oberirdische Krone eines Baumes.

Unvergessliches Wandererlebnis: Überquerung der Hängebrücke und kulinarischer Genuss im Forsthaus Heiligkreuz

Fast schon wieder zurück an unserem Ausgangspunkt, dem Forsthaus Heiligkreuz, kommt ein letztes und zugleich auch unser persönliches Highlight: Die lange, freischwebende „Hängebrücke“ führt über den Kreuzbach und das schluchtartige Kerbtal. Schwindelfrei sollte man schon sein, denn sonst kann es einem beim Überqueren der leicht schwankenden Brücke schnell mulmig werden. Aber mit ein bisschen Mut und dem Hund auf dem Arm haben wir die Herausforderung schnell und ohne Gefahren gemeistert.

Bevor es dann aber wieder nach Hause geht, empfiehlt sich eine Einkehr im Forsthaus Heiligkreuz, das Dienstag bis Sonntag von 11h bis 22h geöffnet ist. Die Speisekarte lässt keine Wünsche offen und bietet neben leckeren Fleisch- und Wildgerichten auch Flammkuchen und vegetarische Spezialitäten.

Ein Muss auf dem Rückweg ist ein Zwischenstopp an einem der direkt an der Straße gelegenen Aussichtspunkte mit herrlichem Blick auf den Rhein, Bingen und den Landschaftspark Niederwald. Hier laden „Bänke mit Aussicht“ zum Verweilen und Relaxen ein.

Unser Fazit zum Erlebnispfad Binger Wald: Ein ganzjährig schönes und erlebnisreiches Ausflugsziel in Rheinhessen, bei dem kleine und große Besucher voll auf ihre Kosten kommen. Auch Hunde sind willkommen und haben ihren Spaß auf dem Rundweg. Auf jeden Fall einen Tagesausflug wert!

Mit Hund auf dem Erlebnispfad Binger Wald

Das Wichtigste auf einen Blick:

Start und Ziel: Forsthaus Heiligkreuz oder Parkplatz Bodmannstein
Länge des Wanderwegs: offiziell 4,5 km, nach unserer Einschätzung eher 5,5 km
Gehzeit: ca. 2 1/2 Stunden (ohne Pausen)
Schwierigkeitsgrad: einfach (meist asphaltierte Wanderwege, auf einer kurzen Strecke geht es auf einem schmalen Pfad durch den Wald)
Hunde: erlaubt
Eintrittspreis: Wanderung und Besuch der Stationen sind ganzjährig kostenfrei!

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Als „Meenzer Mädche“ bin ich im „goldischen Mainz“ geboren und aufgewachsen. Seit jeher verbindet mich eine große Liebe mit meiner Heimatstadt und der gesamten Region Rheinhessen, denn hier gibt`s nicht nur „Spundekäs“, Brezel und tolle Weine, sondern auch gemütliche Straußwirtschaften, traditionelle Feste, viel Kultur und eine wunderschöne Landschaft. Am liebsten bin ich mit meiner Hündin „Jenny“ unterwegs und immer auf der Suche nach Ausflugszielen, die Zwei- und Vierbeinern gleichermaßen Spaß machen.

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