Wanderung auf dem Zellertalweg
Der Startpunkt an der Weinrast in Mölsheim könnte auch schon der Endpunkt eines erfüllten Tages sein. Was für ein Panoroma! Schade nur, dass es unter der Woche ist und der Ausschank über die hiesigen Winzer nur an Sonn- und Feiertagen zwischen Mai und Oktober stattfindet. Also heißt es für uns erstmal, wandern auf dem erst 2016 fertiggestellten Wanderweg, dem Zellertalweg. Dieser ermöglicht auf insgesamt 45 km wandernd über 6 Rundwegen dieses beschauliche Tal „hiwwe (Rheinhessen) und driwwe (Pfalz)“ zu erkunden.
Erstes Ziel unser Tour ist das Ehrenmal – einige hundert Meter vor den Toren Zells – das Wahrzeichen des Zellertals. Ein ganz besonderer Weinberg liegt noch auf der Wegstrecke, der „Schneggewingert“. Dieses Gemeinschaftswerk von mehreren Winzern aus dem Zellertal hat die Form eines Schneckenhauses.
Nach diesem Abstecher geht es zurück nach Mölsheim und wir folgen dem Rundweg Monsheim-Mölsheim-Wachenheim des Zellertalwegs über Wachenheim bis zum Bahnhof in Monsheim. Im idyllischen Wachenheim gibt es, wie in allen anderen Orten des Tals spannende neue Angebote zu entdecken. Und wie immer sind die Winzer der Region die Vorreiter. Aktuelles Beispiel die jüngst zertifizierte Rheinhessen AUSGEZEICHNET Vinothek Westwind.
Eine Erfrischung tut immer gut! Tolle Rastmöglichkeit kurz vor Wachenheim in einem schönen Renaturierungsgebiet.
Nach der Wanderung durch die Weinberge und das Renaturierungsgebiet geht es direkt an der Pfrimm und an schönen Höfen entlang, wild romantisch und vor allem bei der Hitze etwas kühlend auf die letzten Kilometer!
Vielfalt in Flörsheim-Dalsheim
Endlich ist der anstrengende Teil unseres Ausflugs geschafft! Wer allerdings Beate Hess kennt, weiß, dass es jetzt nicht unbedingt ruhiger wird. Ab geht es mit dem Zug, das kurze Stück von Monsheim, in ihre Lieblingsgemeinde Flörsheim-Dalsheim. Dort angekommen tauchen wir erst einmal ein in die „Augenwaide„. Auf dem ehemaligen Winzerhof mit einer zauberhaften Blumenwelt, einem beschaulichen Sommercafé und einem großen Hofladen mit einem breit gefächerten Angebot lässt es sich besonders gut abschalten. Der wohl schönste Ort in der „Augenwaide“ ist der im 19. Jahrhundert erbaute Stall mit seinem Kreuzgewölbe.
Als nächstes geht es zum Wahrzeichen von Flörsheim-Dalsheim, der einzig erhaltenen mittelalterlichen Ortsbefestigung in Rheinhessen. Die Fleckenmauer lässt sich von April bis Oktober mit fachkundiger Begleitung über einen „Spaziergang entlang der Fleckenmauer“ erkunden. Alle vier Jahre verwandelt sich Mitte September dank vieler, fleißiger Akteure der Ortsteil Dalsheim in ein mittelalterliches Dorf mit munterem Markttreiben. Speis und Trank, Marktwaren und allerlei Kurzweil sorgen für ein bezauberndes Wochenende und eine einmalige Zeitreise im Schatten der Fleckenmauer. 2020 ist es wieder soweit beim nächsten Fleckenmauerfest in Flörsheim-Dalsheim.
Bei soviel Programm braucht es auch ein wenig Stärkung! Wo ginge das besser, als Vis à vis der Fleckenmauer. Dort lohnt der Besuch des Cafés Sommer! Bei gemütlichem Ambiente, direktem Blickkontakt zur mittelalterlichen Ortsbefestigung und lecker zubereiteten Caféspezialitäten haben wir uns ein wenig verwöhnen lassen.
Planwagenwahrt zurück nach Mölsheim und Einkehr in der „Alten Brennerei“
Was natürlich zu jedem Erlebnistag im Land der Tausend Hügel dazugehört, ist eine Planwagenfahrt. Mittels eines besonders schönen Planwagens mit restauriertem Porsche-Traktor heißt es für uns auf die Rückfahrt Richtung Zellertal machen durch die nicht enden wollenden Weinberge um Flörsheim-Dalsheim. Nach einer Rast im Weinberg, bei tollem Abendlicht und kleiner Stärkung, geht es dann weiter nach Mölsheim, dem Ausgangspunkt unserer Tagestour.
Dort heißt es natürlich noch gemütlich Einkehren! Und wo geht das besser als in der „Alten Brennerei“. In einem alten Klosterhof aus dem Jahr 1713 beheimatet, hat Familie Göhring die ehemalige Brennerei und den Getreidespeicher zu einem wunderschönen Gastraum mit einem rustikalen Holzofen ausgebaut. Zu empfehlen sind die eigens frisch zubereiteten Speisen! Geheimtipp für den Sommer: draußen sitzen und mit Herrn Göhring eine Führung durch die alte barocke Gartenanlage des Hofes, in der Napoleon einst geweilt hat, unternehmen.
Rundum gelungen
Was für ein schöner Tag im Süden Rheinhessens! Wir wurden mit traumhaftem Wetter verwöhnt, hatten viele unglaublich nette Kontakte zu tollen, innovativen Betrieben, sehr schöne Picknickpausen unterwegs, einen tollen kulinarischen Abschluss und vor allem eine unglaublich engagierte Gästeführerin Beate Hess, die man nur empfehlen kann – was will man mehr? Wer jetzt auch Lust auf den Süden Rheinhessens bekommen hat, dem raten wir eine Kontaktaufnahme bei der Tourismusagentur Kultur im Rebenmeer oder der Touristinfo der VG Monsheim