Geocaching, die digitale Schnitzeljagd

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Geocaching ist ein weltweites Hobby, das immer beliebter wird. Es handelt sich um eine Art Schnitzeljagd, bei der man mit Hilfe eines GPS-Geräts oder einer Smartphone-App versteckte Behälter, sogenannte Caches, suchen und finden kann.

Geocachingbehälter auf der Hiwweltour Heideblick
Geocachingbehälter auf der Hiwweltour Heideblick

Diese Caches sind von anderen Geocachern meist an interessanten, schönen oder historischen Orten platziert worden. In jedem Cache befindet sich ein Logbuch, in das man sich als Finder eintragen sollte. Manche Caches enthalten kleine Gegenstände zum Tauschen oder Sammeln, was Kinder motivieren könnte, nach draußen zu gehen. Es gilt die Regel, dass man beim Entnehmen eines Gegenstands aus dem Cache einen Gegenstand von gleichem oder höherem Wert hinterlassen sollte.

Welche Arten von Geocaches gibt es?

Insgesamt gibt es 20 verschiedene Arten von Geocaches. Die wichtigsten sind: „Traditional Geocaches“, die an den angegebenen Koordinaten versteckt sind; „Multi-Caches“, die  über verschiedene Stationen an mehreren Orten verlaufen und mit einem sogenannten Final enden; „Mystery-Caches“, die das Lösen von Rätseln erfordern, um die Koordinaten der Cachebox herauszufinden; Earth-Caches, die zu lehrreichen Orten über geologische Phänomene führen und statt dem Suchen eines Behälters das Beantworten von Fragen erfordern. Event-Caches sind Treffen von Geocachern, bei denen sich die Teilnehmer austauschen können.

Wie fängt man an?

Um mit dem Geocaching zu beginnen, braucht ihr nicht viel: ein GPS-Gerät oder ein Smartphone mit einer Geocaching-App, eine Internetverbindung und etwas Zeit und Lust zum Entdecken. Auf der verbreitetsten Geocaching-Plattform www.geocaching.com oder in den meisten Geocaching-Apps könnt ihr euch kostenlos registrieren und nach Caches in eurer Umgebung oder an einem gewünschten Ort suchen.

Die Beschreibung des Caches gibt euch Hinweise auf die Lage, die Größe und den Inhalt des Verstecks. Außerdem könnt ihr Bewertungen und Kommentare anderer Geocacher lesen, die den Cache bereits gefunden haben. Besonders als Anfänger solltet ihr auf die D/T-Wertung achten:  Die Abkürzung D steht für Difficulty und T für Terrain. D/T gibt also an, wie schwierig (D) es ist, den Cache zu finden und wie aufwändig es ist, an dessen Ort (T) zu gelangen.

Um Geocaching einmal auszuprobieren, solltet ihr mit einem Traditional Cache, dessen D/T-Wertung kleiner als 2/2 ist und dessen Größe mindestens als „small“ angezeigt wird, beginnen. Nutzt ihr die App von geocaching.com, so werden euch bei einem kostenlosen Konto ohnehin nur diese einfachen Geocaches angezeigt. Auf der Geocaching-Webseite und in der App c:geo, die kostenlos für Android verfügbar ist, gibt es diese Einschränkung nicht. Um diese Einschränkung zu vermeiden, ist es notwendig eine Jahresmitgliedschaft für knapp 40€ bei geocaching.com zu kaufen.

Gibt es Geocaches in Rheinhessen?

Aktuell gibt es etwas mehr als 2000 Geocaches in Rheinhessen, die darauf warten gefunden zu werden. Dabei ist Geocaching eine tolle Möglichkeit, die Region auf eine spielerische und abwechslungsreiche Weise zu erkunden.

Screenshot von geocaching.com mit den Geocaches in Rheinhessen
Screenshot von geocaching.com mit den Geocaches in Rheinhessen

Geocaching in Rheinhessen ist besonders reizvoll, denn die Region bietet eine Vielzahl von landschaftlichen, kulturellen und kulinarischen Attraktionen. Hier kann man nicht nur hervorragende Weine probieren, sondern auch historische Sehenswürdigkeiten wie Burgen, Kirchen oder Museen besuchen.

Blick vom Rheinterrassenweg auf Nierstein
Blick vom Rheinterrassenweg auf Nierstein

Um zu sehen, welche Geocaches sich auf einer von euch geplanten Tour befinden, könnt ihr die Karte auf der Geocaching-Webseite nutzen. Unterwegs haben die meisten Geocaching-Apps eine Live-Anzeige, die so lange funktioniert wie eine Internetverbindung besteht.

Wandern und Geocaching

Viele Geocaches sind entlang beliebter Wanderwege platziert, so dass ihr nicht nur die Natur genießen, sondern dabei auch auf Schatzsuche gehen könnt.

Aussichtsturm Bornheim auf der Hiwweltour Aulheimer Tal
Aussichtsturm Bornheim auf der Hiwweltour Aulheimer Tal

Zu den bekanntesten Rundwanderungen in Rheinhessen gehören die neun Hiwweltouren, auf denen jeweils ein Multi-Cache versteckt ist, dessen einzelne Stationen über die komplette Wanderstrecke führen und dessen Final ihr nur finden könnt, wenn ihr an den Wegweisern unterwegs bestimmte Informationen ablest und am Ende daraus die Koordinaten für den Cachebehälter berechnet. Damit das Ganze nicht zu kompliziert wird, könnt ihr in der Cachebeschreibung ein Lösungsblatt herunterladen, dass euch beim Notieren der Informationen und später beim Berechnen der Finalkoordinaten hilft.

Geocache am Lonsheimer Turm
Geocache am Lonsheimer Turm

Zusätzlich könnt ihr auf diesen Wanderungen noch weitere Traditional- oder Earthcaches finden. Über die Suchfunktion von geocaching.com sind alle diese Geocaches gut zu ermitteln.

Ebenfalls zum Geocaching eignen sich die Etappen des Rheinterrassenwegs. Sie beginnen und enden alle an einem Bahnhof und so ist die jeweilige Wanderung gut mit dem ÖPNV realisierbar. Auch auf diesen Strecken könnt ihr (manchmal mit einem kleinen Abstecher) immer mal wieder ein paar Geocaches finden.

Blick auf den Rhein vom Rheinterrassenweg
Blick auf den Rhein vom Rheinterrassenweg

Auf dem meiner Meinung nach schönsten Abschnitt des Rheinterrassenwegs von Oppenheim nach Nackenheim konnte ich unterwegs auf meiner Wanderung viele Geocaches finden. Bei einer solchen Tagestour bieten sich die Straußwirtschaften von Nierstein für eine Mittagspause an. So lässt sich Geocaching sehr gut mit Wandern und Weinkultur verbinden.

Was ist ein Labcache?

Eine Variante von Geocaching ist Labcaching, bei der ihr keine physischen Behälter sucht, sondern virtuelle Stationen, die mithilfe der Geocaching Adventure Lab® App entdeckt und erkundet werden können. Diese innovative App wurde vom Geocaching HQ entwickelt, um einzigartige Schnitzeljagden, interaktive Erlebnisse und unterhaltsame Spiele zu gestalten, zu spielen und zu teilen.

Die Labcaches, auch bekannt als Adventures, bestehen aus mehreren Stationen, die an bestimmten Orten platziert sind. An jeder Station wartet eine herausfordernde Aufgabe oder eine interessante Frage, die sich immer auf den jeweiligen Standort bezieht, darauf von euch gelöst oder beantwortet zu werden. Die Aufgaben können vielfältig sein und beinhalten beispielsweise das Finden von auf Bildern gezeigten Stellen, das Lösen von Rätseln oder das Anschauen von Videos.

Burgruine Landskron
Burgruine Landskron

Ein einfaches Adventure, welches aus fünf Stationen besteht, findet ihr in Openheim an der Burgruine Landskron. Es eignet sich gut, um einmal die Labcaching-App auszuprobieren. Die Burgruine liegt auf dem Rheinterrassenweg und ihr Besuch kann auch gut mit einer Wanderung verbunden werden. Außerdem habt ihr von dort oben einen tollen Blick auf die Altstadt von Oppenheim.

Geocaching in den Städten

Historische Städte wie Mainz, Worms und Oppenheim bieten unzählige Möglichkeiten für Geocacher, versteckte Schätze zu entdecken, LabAdventures zu spielen und dabei mehr über die Vergangenheit der Region zu erfahren.

Wochenmarkt vor dem Mainzer Dom
Wochenmarkt vor dem Mainzer Dom

So gibt es in der Altstadt von Mainz viele Lab- und Geocaches, die gesucht und gespielt werden können. Als ein Beispiel möchte ich hier den Multicache „Mainzer Dom“ erwähnen, der einmal im großen Bogen über acht Stationen um den Dom führt.

Geocachingbehälter in der Mainzer Altstadt
Geocachingbehälter in der Mainzer Altstadt

Auf dem Weg vom Hauptbahnhof in die Altstadt solltet ihr unbedingt bei dem Tradi „Meenzer Brieffreunde“ vorbeischauen, der ein interessantes Versteck besitzt.

Bei meinen letzten Besuchen in Mainz habe ich Geocaching gerne mit dem Mainzer Marktfrühstück verbunden, das ab Mitte März immer samstags im Rahmen des Mainzer Wochenmarktes am Dom stattfindet. Dort könnt ihr dann neben Geocaching auch „Weck, Wurscht und Woi“ erleben!

Gratulation: Das Adventure Rund um den Dom zu Worms ist abgeschlossen. Screenshot von der Adventure Lab App
Screenshot von der Adventure Lab App

Apropos Marktfrühstück – kürzlich bin ich mit dem Zug nach Worms gefahren, um dort das Marktfrühstück zu besuchen und mir anschließend bei einem großen Spaziergang durch die Nibelungenstadt die Sightseeing-Spots anzuschauen. Dabei konnte ich 23 Labcaches und zwei Traditionals finden.

Blick auf den Nibelungenturm in Worms
Blick auf den Nibelungenturm in Worms

Auf geht’s

So, nun liegt es an euch! Probiert Geocaching doch einfach mal aus und, wenn es euch gefällt, besucht mal ein Geocaching-Event in eurer Nähe, um Gleichgesinnte kennenzulernen und vielleicht mal gemeinsam mit erfahrenen Geocachern eine Tour zu unternehmen.

Weitere Informationen zu Geocaching bekommt Ihr auf der Webseite https://www.geocaching.com, bei mir im Blog und in den Büchern Geocaching 1-3 von Markus Gründel.

2 Antworten

  1. Ein richtig toller Artikel zu einem der schönsten Hobbys. Vom 5. Bis 7. Juli findet ein sogenannter Mega Event „Event am See“ in Geinsheim statt. Direkt gegenüber von Oppenheim. Vielleicht mag jemand, der Spaß am Geocachen gefunden hat, daran teilnehmen. Hier kann man sein „Will Attend“ loggen, also, dass man teilnehmen wird. Und auf der dazugehörigen Eventseite (Link ist im Listing) kann man dann WoMo-Stllplätzr, Frühstück, Eventpakete, Workshops etc. buchen.

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Seit 2008 betreibe ich Geocaching als Hobby und konnte dadurch bereits viele Regionen in Deutschland, Europa und der Welt bereisen und erwandern. Als Geocaching-, Wander- und Reiseblogger berichte ich auf „Saarfuchs on Tour!“ von meinen Erlebnissen und nehme meine Leser mit auf virtuelle Reisen, die zum Nachmachen anregen.

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