Walking in a Winter Wonderland – Winterwandern auf dem Rheinterrassenweg

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Wenn es in der Vorweihnachtszeit kälter wird, dann wird das Wandern trotzdem nicht weniger schön. Ganz im Gegenteil, schließlich kann man jetzt gemütliche Zwischenstopps bei hausgemachter Bratwurst und Winzer Glühwein einlegen. Um das zu erleben, sind wir den Rheinterrassenweg zwischen Alsheim und Oppenheim gewandert.

Außergewöhnlich: Die Alsheimer Hohlwege

In die warme Winterjacke gehüllt und mit der Wollmütze auf dem Kopf kommt es mir schon gar nicht mehr so kalt vor. Obwohl es in Rheinhessen wie für ein Weinanbaugebiet typisch immer noch mild ist. Wir machen uns bei 4° C auf, den Rheinterrassenweg zwischen Alsheim und Oppenheim zu wandern. Das Auto lassen wir in Alsheim stehen, denn dank der Zuganbindung werden wir morgen von Oppenheim mit der Regionalbahn wieder zurückfahren. 

Nach dem wir das Örtchen Alsheim hinter uns gelassen haben, tauchen wir in die winterliche Natur der Weinberge ein. An dieser Stelle sind es aber gar nicht die Reben, die uns beeindrucken. Wir machen einen Abstecher in die Hohlwege. Dafür müssen wir den Rheinterrassenweg kurz verlassen und der Beschilderung zum Hohlwegeparadies folgen.

Es dauert nicht lange und schon ragen die hohen Wände rechts und links von uns empor. Ganz schön beeindruckend diese Erdwände, die auch jetzt im Dezember zum Teil noch grün bewachsen sind. Ein Schild weist uns darauf hin, dass jedes Loch in den Wänden das Zuhause einer Biene ist. Das macht die Natur noch beeindruckender.

Zurück auf den Wegen des Rheinterrassenwegs geht es für uns nach Guntersblum. Entlang der Strecke genießen wir die Weitblicke. Ungefähr auf der Hälfte des Weges kommen wir vorbei an der Kirchenruine St. Maria Magdalena. Im Winter erscheint hier alles noch ruhiger und andächtiger. Die kahlen Bäume und die bunten Blätter am Boden lassen die Ruine der alten Kirche aber nicht mehr ganz so fremd wirken.

Aufwärmen im Winzerhof

Zugegebenermaßen ist uns trotz Winterjacken und Mützen doch ein bisschen kalt geworden und wir freuen uns auf den ersten Halt. Das Weingut Burghof Oswald veranstaltet an diesem Wochenende den „Adventsstrauß“ (09. und 10.12.2023). Im weihnachtlich dekorierten Hof des Weinguts werden Glühweine und Punsch ausgeschenkt und wir genießen eine Hausmacher Bratwurst frisch gegrillt. In der Vinothek ist auch die Straußwirtschaft geöffnet und im Warmen kann man zum Beispiel einen Wildbraten mit Klößen und Rotkohl essen. Das klingt nicht nur gut, sondern duftet auch verführerisch. Wir entscheiden uns aber trotzdem für die Bratwurst und den Winzerglühwein, denn wir wollen schnell weiter. Bis Oppenheim haben wir noch ein gutes Stück Weg vor uns.

Bevor wir zurück in die Natur eintauchen, bestaunen wir die imposante Heidenturmkirche in Guntersblum. Die große Kirche im eher kleinen Städtchen zieht alle Blicke auf sich. Wirkt sie doch fast ein bisschen überdimensioniert.

Hinter Guntersblum und zurück in der Natur genießen wir die kühle Luft und den Duft nach Winter. Der Weg steigt leicht an, während wir gemütlich weiterwandern. Den Blick lassen wir über die Weinberge schweifen, wo vereinzelt noch ein paar Blätter und Trauben an den Reben hängen.

Klein aber fein: Weihnachtsmarkt im Weingut

Für unseren nächsten Stopp legen wir wieder einen kleinen Abstecher ein. Das kleine Dorf Ludwigshöhe liegt nicht direkt auf dem Rheinterrassenweg. Das Weingut am Honigberg veranstaltet in der neuen Vinothek an zwei Wochenenden im Advent das Event „Weihnachten im Weingut“ (02. und 09.12.2023). Hier wärmen wir uns ebenfalls an einer Tasse Winzerglühwein und in der warmen Vinothek kurz auf.

Es zieht uns aber schnell wieder nach draußen hinter die Vinothek. Die Winzerfamilie hat einen kleinen Weihnachtsmarkt aufgebaut. Neben Weinen aus dem Weingut und schön verpackten Präsenten können wir auch eine gestrickte Mütze oder Weihnachtsdekoration kaufen. Wir haben hier draußen aber noch ein anderes Ziel. Direkt hinter der Vinothek stehen ein paar Reben des Weinguts. So genießen wir unseren warmen Glühwein, umgeben von Rebstöcken. Ob hier im Sommer wohl die Trauben für den Glühwein wachsen?

Wieder zurück auf dem Wanderweg zieht ein bisschen Nebel auf und hüllt die Landschaft in eine weiße Decke. Auf den letzten Kilometern entsteht so noch einmal eine ganz andere Stimmung. Die Natur hat auch im Winter viele Gesichter.

Winterliche Vielfalt im Etappenziel Oppenheim

In der Ferne können wir die große Katharinenkirche von Oppenheim schon sehen und haben unser Ziel ganz klar vor Augen. Vorher führt uns der Rheinterrassenweg aber noch vorbei am Krötenbrunnen mitten im Weinberg. Mit dem leichten Nebel in der Luft wirkt der Brunnen jetzt verwunschener und märchenhafter, als wir ihn aus dem Sommer kennen.

Die Feuchtigkeit und Kälte ziehen langsam unter die dicke Kleidung. Wir machen uns also auf, weiter nach Oppenheim und zum „Deutschen Weinbaumuseum“. Hier findet heute Abend „Weihnachten im Museum“ (02.12.2023) und ein kleines Lichterfest im Hof statt. Der Eintritt ins Museum ist während der Veranstaltung frei. Die Ausstellungsräume sind genauso wie der Innenhof in stimmungsvolles Licht gehüllt. Wir wärmen uns erneut bei einer Tasse Glühwein auf, bevor wir den aufgeregten Kindern wieder nach innen folgen und den Besuch des Nikolauses verfolgen.

Das ist nicht nur für die Kinder ein Highlight. Gemeinsam singen wir Weihnachtslieder und begrüßen den Mann mit der Bischofsmütze. Die strahlenden Kinderaugen sind dabei das i-Tüpfelchen.

Langsam macht sich der Hunger in unseren Mägen bemerkbar. Kein Wunder nach getaner Wanderung. Im Weinhöfchen nicht weit von der Katharinenkirche essen wir eine leckere Gänsekeule mit krosser Haut, Klößen und Apfelrotkohl. Dazu genießen wir einen rheinhessischen Rotwein.

Ein schöner Wintertag geht zu Ende und wir kehren ein ins Hotel „Altes Amtsgericht Oppenheim“. Direkt neben dem Weinberg gelegen sind die Zimmer in dem historischen Gebäude liebevoll renoviert und wir schlafen ganz wundervoll und ruhig.

Für den Start in den nächsten Tag haben wir uns einen Tisch in dem kleinen Café „Genussheldin“ reserviert. Hier suchen wir uns etwas aus dem individuellen Frühstücksangebot aus. Dabei sind die Wurstwaren und die Eier von regionalen Erzeugern. Mittags sind hier auch frisch belegte Bagel und selbst gebackene Kuchen im Angebot. Das Café liegt direkt am Bahnhof, was uns sehr gelegen kommt. Denn nach dem Frühstück geht es für uns mit dem Zug zurück nach Alsheim.

Die Zuganbindung ist eine Besonderheit des Rheinterrassenwegs. So kann man viele der Orte am Weg mit der Bahn erreichen und gewanderte Strecken wieder zurückfahren.

Bevor wir die Heimreise antreten, wollen wir noch ein Stück des Winters in Rheinhessen und ein kleines Andenken an den Wintertag mitnehmen. Deswegen machen wir einen Abstecher zum Weingut Weber Hof-Bärenstein. Im Vinomat im Hof des Weinguts können wir uns unabhängig von den Öffnungszeiten eine Flasche weißen oder roten Glühwein kaufen. Neben Glühwein gibt es im Weinautomaten auch noch andere Weine des rheinhessischen Weinguts.

Ein weiterer Essens- und Eventtipp in Oppenheim ist das Restaurant Völker. Hier finden zur Weihnachtszeit Veranstaltungen mit Gänge-Menü statt. Dafür müsst Ihr aber rechtzeitig reservieren. Alle Informationen dazu findet Ihr auf der Webseite des Restaurant Völker.

Entlang des Rheinterrassenwegs gibt es an den Winter- und Adventswochenenden viel zu erleben. Schaut am besten vorab in den Veranstaltungskalender der Rheinhessen Touristik und auf die Webseite der Verbandsgemeinde Rhein Selz, um kein Event und keinen Weihnachtsmarkt in der Nähe zu verpassen.

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Als externe Autorin für den Rheinhessen-Blog nehme ich Euch gerne mit auf meine Entdeckungstouren durch Rheinhessen. Mit Kamera und Notizbuch immer im Gepäck, erkunde ich die Region der tausend Hiwwel, lerne die Vielfalt des Weins kennen und treffe gastfreundliche Rheinhessen.

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