Eine Oase der Ruhe: Mit der Kirchenführerin in der Katharinenkirche in Oppenheim

Inhaltsverzeichnis

Die herzliche Kirchenführerin Magdalena Schäffer hat mir ihre persönlichen Lieblingsorte gezeigt und verraten, warum sie seit über 15 Jahren so gerne unterschiedlichste Menschen in der Katharinenkirche in Oppenheim begrüßt.

Eine kleine Stadt mit einer großen Kirche

Ich fahre mitten durch die rheinhessischen Weinberge nach Oppenheim. Noch bevor ich das mittelalterliche Städtchen erreiche, fällt mein Blick auf die imposante Katharinenkirche. Weithin sichtbar weist sie mir den Weg in den Ort, über dem sie zu schweben scheint. Vor der hochgotischen Südfassade treffe ich Magdalena Schäffer, Mitglied der evangelischen Kirchengemeinde St. Katharinen und seit über 15 Jahren begeisterte Kirchenführerin.

Während wir die detailreiche Verzierung der Fassade bestaunen, erzählt sie mir, was ihr das zwischen dem 13. und 15. Jahrhundert erbaute Gotteshaus bedeutet. Die „Kathedrale en miniature“ sei trotz ihrer großen Dimension und der herausragenden Stellung am Rhein ein richtiges Kleinod. Ich freue mich darauf, den „besonderen Ort, an dem man zu sich kommen und den man genießen kann“ durch die Augen der langjährigen Kirchenführerin kennenzulernen.

Oppenheim Katharinenkirche
Oppenheim Katharinenkirche

Der Kraftpunkt der Kirche

Schon beim Betreten der Katharinenkirche umfängt mich eine faszinierende Atmosphäre. Sie scheint vor allem von den vielen Buntglasfenstern auszugehen, deren Scheiben aus acht Jahrhunderten von der Sonne angestrahlt werden. Ich bewundere die berühmte Oppenheimer Rose, eine wunderschöne Fensterrose, die nach dem Grundriss einer Heckenrose gestaltet wurde.

Magdalena Schäffer schwärmt von der herausragenden Woehl-Orgel, der man in den Gottesdiensten und in zahlreichen Konzerten lauschen kann, und erzählt mir zuweilen rührende Geschichten besonders schmucker Grabdenkmäler.

Oppenheim

Schließlich befinden wir uns an der Stelle, an der sich das Langhaus und das Querhaus vor dem Altarraum kreuzen. „Ich bin immer gerne in der Vierung“, sagt die Kirchenführerin über ihren persönlichen Lieblingsort. Genau hier sei der Kraftpunkt der Kirche und das könne man auch spüren, bemerkt sie, und ich folge ihrem Blick nach oben. Über uns erhebt sich der rund 64 Meter hohe Vierungsturm, den man im Rahmen einer Führung besteigen und von dem aus man einen wunderschönen Ausblick auf die umliegenden Weinberge und die Burgruine Landskron genießen kann.

Eine Oase der Ruhe und Düfte in Oppenheim

Wir verlassen die Katharinenkirche durch ein Portal in der Nordfassade und gehen ein paar Schritte zu Magdalena Schäffers Lieblingsort außerhalb der Kirche. Der Kapellengarten neben der Michaelskapelle ist für sie „eine Oase der Ruhe zu jeder Jahres- und jeder Tageszeit“. Er wurde in Form früherer Kapellengärten mit dort gefundenen Pflanzen gestaltet und lädt zum Verweilen ein.

Als wichtiges Symbol der Katharinenkirche darf die Rose auch hier nicht fehlen. Verschiedene Sorten erfreuen Besucher mit üppiger Blüte. „Gerade im Mai und Juni duftet es herrlich und viele Gäste setzen sich immer gerne für eine längere Zeit in den Kapellengarten“, erzählt die Kirchenführerin. Für alle Leser würde sie sich an dieser Stelle wünschen, dass Texte und Fotos den betörenden Duft dieser Momente wiedergeben könnten.

Von Menschen und Königen

Zwischen Rosen und Lavendel plaudern wir über besondere Erlebnisse im Rahmen von Kirchenführungen. Am schönsten sei die Vielfalt der Menschen, mit denen man zusammenkomme, schwärmt Magdalena Schäffer. Ob Architekten oder Kunstinteressierte, Betriebs- oder Familienausflügler – jede Führung sei anders als die vorherige. „Man lernt nie aus und das sollte man auch nicht, damit man immer wieder Interessantes erzählen kann.“

Führungen mit Kindern findet Magdalena Schäffer besonders schön, denn die seien unglaublich offen und neugierig. Vor der Michaelskapelle, in der sich das größte und besterhaltene Beinhaus Deutschlands befindet, erzählt sie mir eine ihrer liebsten Anekdoten. Zwischen den Gebeinen rund 20.000 Oppenheimer Bürger fällt ein Schädel mit Goldanstrich besonders auf. Für Kinder sei der Fall eindeutig: „Der Goldene, das war bestimmt ein König!“. In Wahrheit handelt es sich um ein Überbleibsel von Dreharbeiten, wenngleich sich unter dem Anstrich auch ein echter Menschenschädel verbirgt. Und wer weiß – vielleicht ja wirklich der eines Königs…

Katharinenkirche Oppenheim Beinhaus
Katharinenkirche Oppenheim Beinhaus

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Die Kirchenführer der Katharinenkirche in Oppenheim versuchen jede Führung auf die individuellen Bedürfnisse ihrer Besucher abzustimmen. Nehmt also gerne mit Euren Terminanfragen und Vorstellungen Kontakt zu ihnen auf!

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Als externe Autorin für den Rheinhessen-Blog nehme ich Euch gerne mit auf meine Entdeckungstouren durch Rheinhessen. Mit Kamera und Notizbuch immer im Gepäck, erkunde ich die Region der tausend Hiwwel, lerne die Vielfalt des Weins kennen und treffe gastfreundliche Rheinhessen.

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